Rückblick: Benefizlauf 2016

Der Jubel war mal wieder riesig im Waldstadion. Und das, obwohl bei dem Benefizlauf bereits seit einigen Jahren das gleiche Bild zu sehen ist: Mussa Hudrog überquerte erneut als Erster die Ziellinie – und das sowohl auf der 5000- Meter- als auch auf der 10 000-Meter-Strecke.
„Ich habe mit vielem gerechnet – aber nicht, dass ich beide Läufe gewinne“, erklärte Hudrog, der nun zum dritten Mal in Folge den Doppelsieg erlaufen konnte. Trotzdem stehe für den 31-Jährigen, der erst seit einigen Wochen wieder trainiert, etwas anderes im Vordergrund: „Es ist einfach schön, für die gute Sache zu laufen.“ Denn wie immer wurde der komplette Erlös des Wohltätigkeitslaufs für karitative Zwecke gespendet: An die Hospizstiftung und den Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte (VKM). Im letzten Jahr konnten rund 13 000 Euro auf diesem Wege gesammelt werden.
Strecke überflutet
„Anders als beim gestrigen Aufbau haben wir heute super Wetter“, freute sich Organisator Ralf Hagens vom Verein „Lustlauf“ über die optimalen Voraussetzungen. Zwar war die Strecke am vorherigen Tag noch überflutet, jedoch wurde sie bis zum Startschuss auf Vordermann gebracht. Den Anfang machten die Jüngsten beim Bambinilauf, gefolgt vom Schülerlauf. Für die Veranstalter waren nicht nur die schnellsten, sondern alle Teilnehmer Gewinner. „Deshalb stehen auch alle Kinder am Ende gemeinsam auf dem Siegerpodest“, erläuterte Manfred Xhonneux, ebenfalls Organisator.
Das Motto des 16. Benefizlaufes lautete „We‘re running together“ (Wir laufen zusammen). Insgesamt nahmen über 1300 Läufer und Läuferinnen an dem Event teil – mal wieder Rekordzahl. Mit Sicherheit ist auch die Vielfalt der Disziplinen ein ausschlaggebender Grund für die große Beliebtheit der Veranstaltung. Während die einen beispielsweise beim Nordic Walking ihr Können unter Beweis stellten, versuchten ganze Gruppen beim Teamlauf zu gewinnen. So liefen abgesehen von vielen Familien und Freunden auch einige Firmen mit. „Auch die Sponsoren der Veranstaltung stellen jeweils ein eigenes Team“, sagte Xhonneux.
Rolli-Rennen
Ein Sportler des sogenannten „Jedermann-Laufs“ über 5000 Meter war Andreas Canu von Alemannia Aachen. Für den 37-Jährigen war eine Teilnahme selbstverständlich, obwohl er eigentlich Mittelstreckenläufer ist. „Die Strecke ist wegen der starken Steigung sehr schwierig“, erzählte er. Deshalb hatte er eine ganz besondere Taktik: „Ich sprinte am Anfang schnell los und versuche Mussa Hudrog damit etwas zu schocken.“ Vor dem Favoriten zu bleiben, schaffte er jedoch nicht – letztendlich schaffte es Canu auf den 31. Platz.
Größte Besonderheit war aber auch diesmal wieder das Rolli-Rennen, das bereits in den letzten beiden Jahren stattfand. Zwölf Rollstuhlfahrer rasten diesmal durch das Stadion – ebenfalls Höchstwert. Erstmals konnten auch Menschen mit elektronischen Rollstühlen teilnehmen. Einen Wunsch für das nächste Jahr haben die Organisatoren: „Wir hoffen, dass sich demnächst noch mehr Rollstuhlfahrer trauen.“
Quelle: Aachener Zeitungsverlag GmbH
Autor: Joel Teichmann